Interessanter Artikel!Depression, Angststörungen – Zahl der psychisch Erkrankten steigt deutlich
Die Kaufmännische Krankenkasse schlägt Alarm: Die Zahl der Arbeitnehmer, die vom täglichen Jobstress ernsthaft erkranken, ist sprunghaft gestiegen.... Den Beleg lieferten die Fehlzeiten wegen seelischer Leiden, die auf 303 Ausfalltage pro 100 Versicherte gestiegen seien, teilte die Kasse mit – ein Plus von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der jüngeren Vergangenheit habe es einen solchen Anstieg nie gegeben.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/arbei ... 83300bc641
Besonders betroffen seien Menschen im Sozialen Sektor, Krankenpflege etc.
Kein Wunder, beschissene Jobs mit hoher menschlicher Verantwortung zu einem Hungerlohn. Die Rechnung kann nicht aufgehen. Gehalt ist ja immer noch sowas wie Aufwandsentschädigung für entbehrte Lebenszeit.
Selbst der langweiligste Filmjob (zb Interview auf Stativ) ist immer noch tausend mal spannender und besser als irgendwie zu robotten, malochen, ackern in irgendwelchen undankbaren Jobs.
Und die interessanten Filmjobs, die sind eh von nichts zu toppen. Vielleicht der Beruf des Astronauts, der als einziger könnte es toppen.
Um dem gesamten Gehaltsgefüge in der Sozialen Arbeit mal einen neuen Anstrich zu verleihen und den Druck zu erhöhen, hilft nur:
- Die Ausübung dieser Jobs boykottieren und vor allem keine Ausbildung/Studium in dem Segment beginnen. Man sollte halt versuchen diese "Ich rette Die Welt und will mit Menschen arbeiten" Gedanken zu relativieren, weil das eh ernüchternd wird und man darf auf diese Gedanken nicht reinfallen. Mir ist das ja auch passiert und kann deshalb nur diese Empfehlung/Erfahrung weitergeben.
- Ehrenamtliche Tätigkeiten einstellen für Träger, die sonst auch mit angestellten Arbeiten, Ehrenamt ist der Erzfeind des Angestellten Sozialmenschen, zerstört jegliche Gehaltsgefüge im sozialen Sektor.
- Streiken, dann sieht die Welt mal was passiert, wenn diese Berufsgruppe nicht mehr der Tätigkeit nachgeht. Dann ist nämlich highlife in Tüten angesagt. Wenn der Triebwagenführer einfach streikt, ja dann fährt der Zug halt nicht, wenn der/die AltenpflegerIn oder WohngruppenbetreuerIn streikt, dann kommen Menschenleben in Gefahr. Die nicht-Streikfähigkeit des sozialen Sektors ist eine tiefe Ungerechtigkeit gegenüber anderen Branchen, weil einfach keine wirksamen Drücke ausgeübt werden können.
Klingt hart, aber nur so kann man auf die sehr sehr große Systemrelevanz aufmerksam machen.
Dann erst wird der Staat die finanziellen Mittel freigeben, die notwendig sind um gute und angemessene Gehälter anzubieten, damit dann motiviert und langfristig gesund bleibende Menschen diese Tätigkeiten ausüben.
Gilt übrigens auch für Polizei, Feuerwehr und Soldaten, auch völlig unterbezahlt, für die Verantwortung unter Gefährdung des eigene Lebens.
Aber solange nur gemosert wird, wird nur abgewiegelt.